Bitter CD

Die Geschichte des Bitter CD beginnt im Jahr 1969 bei Opel. Ermutigt durch den Erfolg vom GT wollte man sich ehrgeizigeren Ziel zuwenden. Mit der von Charles M. „Chuck" Jordan und seinen Assistenten erstellten Studie Opel CD gelang es einen erfolgreich Gegenpol zum Traumauto Mercedes C111 auf der IAA zu positionieren.

Dieses unglaublich Wirklichkeitsferne Auto wurde Opel CD genannt. Das CD stand für „Coupe-Diplomat", womit gleichzeitig auf seine technische Basis hingewiesen werden sollte, dem gerade vorgestellten Diplomat B. Die Studie steht auf der verkürzten Bodengruppe des Diplomat.

Technisch war der Diplomat „State of Art" doppel-Querlenker Achse vorne, rundum innenbelüftete Scheibenbremens und hinten eine De-Dion Hinterachse. Die De-Dion Achse (Link: http://de.wikipedia.org/wiki/De-Dion-Achse) ist eine High-Tech Variante der Starrachse, sie wurde von Charles-Armand Trépardoux 1893 erfunden. Diese Konstruktion wurde bis in die 1980 Jahre in einigen Oberklasse Fahrzeugen verwendet, bis sie durch die weite Verbreitung der Einzelradaufhängung obsolet wurde.

Der überragende Zuspruch auf der IAA ließ das Opel Management um Bob Lutz mit dem Gedanken spiel die Studie in ein Straßen taugliches Fahrzeug zu verwandeln. Den Auftrag für dieses Vorhaben erhielt der Turiner Karosseriebauer und Designer Pietro Fura.

Fura gelang es unteranderem mit Serienteilen von anderen Herstellern eine bezahlbare Version des CD zu entwerfen. Ingesamt kann man den Entwurf von Fura als zeitgemäß und gelungen betrachten. Er ist eine Mischung aus Stilelementen von Maserati Ghibli (Seitenansicht) und Maserati Indy (Frondansicht).

Die Zeitgenössischen italienischen Sportwagen vom Lamborghini Miura bis zum ISO Grifo variierten das Thema Gran Turismo mit langer und flacher Silhouette lange Zeit über so das ein vergleich kaum ehrenrührig sein kann.

Das gleiche kann man über die technische Mitgift des Diplomat sagen. Im Vergleich zum anvisierten Wettbewerb schnitt er nicht schlecht ab. Hatte doch ein Maserati Indy hinten eine Starrachse mit Längsblattfedern und eine gruselige Verarbeitungsqualität. So soll die Motorhaube von einem Ersatzteilspender nicht ohne Änderungen auf ein anderes Fahrzeug passen.

Als Opel 1971 die Fura Pläne aufgab kam Erich Bitter in Spiel. Die hierzu gegründete Bitter Automobil GmbH in Schwelm machte sich daran das Fahrzeug zur Serienreife zu bringen. Die anfallenden Entwicklungsarbeiten wurden zwischen Opel und Bitter aufgeteilt.

Die Linienführung des Bitter CD ist gegenüber den beiden Fura Exemplaren deutlich modernisiert worden. Das endgültige Design für den Bitter CD kam wahrscheinlich von der Firma Baur in Stuttgart. Dort hin ist auch ein großer Teil der Entwicklungsarbeit und die Produktion delegiert worden.

Wer hat es Designt?

"Schreib einfach deinen Namen dran", hatte ein Freund Erich Bitter geraten, als das Coupé endlich fertig war. Es galt tatsächlich das schönste Auto aus deutscher Produktion, aber das liegt natürlich im Auge des Betrachters. Mit Gewissheit ist es aber eines der seltensten, 395 Exemplare wurden vom Bitter CD gebaut - 1973 wurde der Zweitürer auf der IAA-Vorgestellt.

Eigentlich sollten mindesten 1.000 Bitter CD bei Baur hergestellt werden. Doch ende 1973 begann nicht nur die Produktion der Fahrzeuge sondern auch die erste Ölkriese.

Der Bitter CD war insbesondere bei deutschen Prominenten ein beliebtes Fahrzeug.

Zu den bekannten CD-Fahrern gehörten:

Consul Weyer
Paul Breitner
Udo Lattek
Rosi Mittermaier
Bernhard Russi
reen Sheer
Dietrich Thurau
Bernd Hölzenbein

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